Popcorn Culture: ein RefLab-Podcast

Popcorn Culture: ein RefLab-Podcast

«The Pope’s Exorcist» – unsere Halloween-Folge zum Phänomen der Besessenheit

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Mit dem Film «The Pope's Exorcist» ist einmal mehr ein Film in die Kinos gekommen, der sich um das Phänomen der dämonischen Besessenheit dreht.
Seit dem Erfolgsstreifen und absoluten Klassiker «Der Exorzist» von 1973 bricht der Strom an Filmen nicht ab, welche die Befreiung geplagter Menschen von Dämonen zum Thema machen. Der aktuelle Film (mit einem grossartigen Russel Crowe in der Hauptrolle) lehnt sich an die reale Figur des Priesters Gabriele Amorth (1925-2016) an, der als Exorzist der katholischen Kirche nicht weniger als 70'000 Teufelsaustreibungen vorgenommen haben will und sich unermüdlich für den Glauben an den Teufel und die Anerkennung von Exorzisten ausgesprochen hat.
Manuel, Janna und Jay unterhalten sich dabei nicht nur über das Genre der «Exorzisten-Filme» und die eigenartige moderne Faszination für solche Phänomene, sondern auch über die Frage, was denn der Gedanke an dämonische Besessenheit leisten kann: Wird damit das Böse, das Menschen in sich oder anderen entdecken, vom Menschsein abgelöst und in eine dämonische Realität verbannt? Werden damit die Grausamkeiten der menschlichen Geschichte irgendwie erklärbar gemacht? Wie gehen wir mit den Zeugnissen von Besessenheiten und Teufelsaustreibungen um, die religionsgeschichtlich in fast allen Kulturen zu finden sind – gibt es tatsächlich mehr zwischen Himmel und Erde, als wir modernen Zeitgenossen uns eingestehen? Viel Spass mit dieser nicht nur gruseligen, sondern auch superspannenden Halloween-Folge!

Midnight Mass. Oder: Wie radikalisiert sich Religion?

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Jay ist Feuer und Flamme für diese Serie (für alle, die sie gesehen haben: pun intended…), und er hat Manuel und Janna wenigstens teilweise angesteckt: «Midnight Mass» ist eine unglaublich dichte Serie, die menschliche und religiöse Abgründe auslotet und Themen wie Schuld, Vergebung, Leid und Glauben verhandelt. Es ist aber zugleich eine Serie, in der es Horror-mässig ordentlich zur Sache geht (wer kein Blut sehen kann, sollte sich eher fernhalten...). Der Regisseur Mike Flanagan bringt diese Motive meisterhaft zusammen und hat ein Werk in 7 Episoden geschaffen, in dem der christliche Glaube eine zentrale Rolle spielt:
Der junge, charismatische Priester Father Paul Hill beginnt seine Arbeit auf der beschaulichen Insel Crockett Island, als plötzlich eigenartige Dinge geschehen. Der Strand füllt sich mit toten Katzen und eine unheimliche Gestalt treibt sich auf der Insel herum – aber auch wundersame Dinge wie Heilungen und Verjüngungen ereignen sich. Die abgeschiedene und niedergeschlagene Bevölkerung der Insel erlebt eine geistliche Erweckung, während die Zuschauer der Serie immer deutlicher spüren, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu und hergeht...
Janna, Jay und Manuel erschliessen die Serie in einem langen (!) Gespräch und gehen dann besonders der Frage nach, welche «Zutaten» denn nötig sind, um eine gesunde religiöse Gemeinschaft immer mehr zu radikalisieren. Dass sich dabei für das normale Leben einiges lernen lässt, versteht sich von selbst...

Barbie. Oder: Wollt ihr noch mehr Pink?

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Der neue Barbie-Film hat ein «popkulturelles Erdbeben» ausgelöst (NZZ) und zu einer regelrechten «Barbie-Mania» geführt. Längst hat er weltweit über 1 Mia Dollar eingespielt und viele Gemüter erregt: Die Reaktionen auf den Film reichen von vorbehaltloser Begeisterung bis zu Boykottaufrufen und öffentlichen Barbie-Verbrennungen. Ist Barbie eine «Ikone des Feminismus» (ZEIT) oder gar die «Simone de Beauvoir des 21. Jahrhunderts» (NZZ) – oder ist sie im Gegenteil ein kapitalistisches Megaphon völlig unrealistischer Körperideale (Jule Lobo)?

Janna, Jay und Manuel diskutieren in dieser Folge ihre eigenen Eindrücke von dem Film – und sind sich dabei nur selten einig. Ist das Storytelling wirklich so grottenschlecht, wie Jay behauptet? Und funktioniert die Kritik am Patriarchat, wie Janna meint – oder geht sie an der Realität vorbei? Was soll man schliesslich von der Auflösung halten: Wird hier ein versöhnlicher Weg angezeigt, oder doch nur eine weitere Sackgasse?

Birgit Mattausch (die regelmässige Hörer:innen von PopcornCulture aus anderen Folgen schon kennen) schaltet sich ausserdem mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Befreiungspotenziale des Films zu Wort. Und mit einem Lob von Pink und Glitzer.

Also, Leute: Wenn ihr den Film nicht gesehen habt, dann hört euch um Bescheid zu wissen wenigstens diese Folge an. Und wenn ihr den Film gesehen habt, ist diese Diskussion eh unentbehrlich…;-)

Black Mirror. Oder: Wieviel Technologie verträgt unsere Realität?

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Wir halten uns den Spiegel vor, besser gesagt den schwarzen Spiegel. In dieser neuen PopcornCulture Folge soll es um die sechste Staffel der Anthologie Serie «Black Mirror» gehen, die bereits 2011 mit der ersten Staffel gestartet ist und uns nun mit den nächsten fünf Episoden versorgt.
Die dystopische Science-Fiction Serie von Charlie Brooker zeigt uns in jeder Folge eine andere Realität, die durch eine mitunter missbräuchliche Verwendung von Medien und Technologien für die Gesellschaft entsteht.
Wir picken uns die Episode «Mazey Day» heraus und sprechen über Papparazzi und die Frage nach Privatsphäre in einer Zeit, in der wir unsere Leben auf Social Media öffentlich zur Schau stellen.
Jay ist begeistert von der Metapher des Monsters, dass wir uns selbst erschaffen. Manu fragt sich, was die weibliche Einzahl von Paparazzi ist (Anm. der Verfasserin: Paparazza) und Janna wird zumindest von dieser Episode nicht wirklich «abgeholt».

BEEF. Oder: Was du nicht willst, das man dir tu...

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Bei diesem Serientitel nehmen wir die Begrüssung wörtlich: Liebe Freund:innen des guten Geschmacks, eine neue Folge Popcorn Culture ist am Start. In der Netflix Serie Beef geht es nicht um fleischliche Gelüste. Das Gefühl, das hier gefüttert werden will ist Wut.

Eine klassische Szene: Zwei Autos, die sich auf einem Kundenparkplatz in die Quere kommen. Ein Hupen führt zum nächsten, Mittelfinger fliegen, Menschen fluchen. Doch dabei bleibt es nicht. In der Anfangsszene der Serie treffen zwei Pulverfässer aufeinander, die nur auf ein Streichholz gewartet haben.

Von einer Verfolgungsjagd auf den Strassen LA’s angestachelt, stürzen sich die beiden Protagonisten der Serie in einen gegenseitigen Rachefeldzug der unangenehmen Sorte. Frei nach dem Motto «Es eskaliert eh». Beef gelingt von den unbefriedigten Bedürfnissen in den Tiefen der menschlichen Seele ausgehend eine kunstvolle Ergründung der Frage, wozu der Mensch fähig ist und warum.

Manu outet sich in dieser Folge als passionierter Autoflucher, der trotzdem daran festhält, dass die persönliche Begegnung die meisten Wogen glättet. Jay fragt sich, ob der am Kreuz sterbende Christus unser Leitmotiv für den Umgang mit Ungerechtigkeit darstellen solte. Und Janna [...]

Liberame. Oder: Wann ist das Boot voll?

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Liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung: Wir wagen uns an ein Drama, das uns nicht unberührt lässt. PopcornCulture ist dieses Mal in der ZDF Mediathek unterwegs und hat sich der deutschen Miniserie «Liberame» angenommen, die durch eine intensive Atmosphäre und herausragende Schauspieler*innen im Gedächtnis bleibt.

Eine Segelyacht auf dem Mittelmeer, fünf Hamburger Freunde, die auf unterschiedlichste Art und Weise miteinander verbandelt sind und eigentlich nur ihr Leben geniessen wollen. Ein bisschen schwimmen, in der Sonne liegen und Bier trinken. Ein Boot mit 35 Geflüchteten unterschiedlichster Nationalitäten mit einem defekten Motor, der sie in Seenot bringt. Dass die Deutschen nun auf dieses Boot treffen, passt so gar nicht in ihren Urlaubsplan. Also was tun?

«Liberame» beschäftigt sich in 6 Folgen à 45 Minuten mit der ewigen Frage nach dem richtigen Handeln. Dabei ist die Serie viel mehr ein Gleichnis für den Umgang mit der sogenannten Flüchtlingskrise als eine Geschichte von persönlichen Schicksalen, die sich auf dem Mittelmeer kreuzen.

Die Frage «Was soll ich tun?» bleibt in der Serie unbeantwortet. Denn egal wer was tut, irgendwer macht sich immer schuldig. Zumindest bleibt dieses unbestimmte Gefühl zurück. Umso besser, dass wir darüber reden können. Im Blick darauf bewundert Manu Personen, die ohne zu zögern Menschen bei sich aufgenommen haben. Jay stellt die Frage von wem oder was wir eigentlich erlöst werden müssen und Janna fragt sich, wie viel sie bereit wäre von ihrem Wohlstand aufzugeben.

Shrinking. Oder: Eine Serie für einen Therapiebesuch.

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Jetzt wirds persönlich, liebe Freund:innen der Streaming Kuktur. PopcornCulture war beim Seelenklemper, auf Englisch Shrink. Und damit sind wir auch schon bei dem Thema dieser Folge. Shrinking, die neue Dramedy Sitcom von AppleTV, führt uns geradewegs auf die klischeebehaftete ominöse Couch und will mit uns über Gefühle sprechen. Aber nicht über unsere.

Erzählt wird die Geschichte  des Therapeuten Jimmy, gespielt von Jason Segel. Nachdem seine Frau verstorben ist, müsste sich dieser eigentlich mit seinen eigenen Gefühlen auseinandersetzen. Stattdessen beschliesst er lieber seinen Patient:innen zu sagen, was sie tun sollen, damit es ihnen besser geht. Und zwar mit mitunter zweifelhaften und unorthodoxen Methoden. Und zum Unmut seiner Kolleg:innen (gespielt von Harrison Ford und Jessica Williams) und Freunde.

Ihr merkt, es geht um Menschen, ihre Probleme und ihre Liebsten. Dabei fragt sich Manuel, ob der Therapiebesuch nicht mittlerweile zum guten Ton gehört. Jay ist irritiert von der Inszenierung psychischer Krankheiten auf Social Media und Janna stellt fest, dass Menschen wohl nicht umhin kommen, sich in das Leben ihrer Liebsten einzumischen.

Marvel's Thor – oder: Warum kommen wir nicht ohne Helden aus?

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Freunde der Popkultur, heute wird's so richtig nerdig: Manuel unterhält sich mit dem Slam-Poeten, Journalisten, Politiker und ultimativen Marvel-Enthusiasten Etrit Hasler über eine der wichtigsten Figuren im Marvel Universum: Thor. Der blonde, muskelbepackte Hühne verkörpert einen Gott aus dem germanischen Pantheon und kämpft sich in den inzwischen vier Thor-Filmen (und natürlich auch in der Avengers-Quadrologie) durch Unmengen an Feinden, Monstern und Endgegnern. Dabei macht er nicht immer die beste Figur: besonders in den von Taika Waititi produzierten Filmen wird Thor auch ironisch gebrochen gezeigt und zuweilen sogar lächerlich gemacht. Nichtsdestotrotz lässt sich an der modernen Thor-Saga die ungebrochene Sehnsucht unserer Zeit nach Heldenfiguren ablesen – wie sie dann auch im realen Leben durch übergrosse Figuren wie Greta Thunberg oder Wolodimir Selenski gestillt wird. Warum kommen wir auch in einer sogenannten «postheroischen» Gesellschaft nicht von den Held:innen los – und welche Art von Held:innen bräuchte unsere Zeit ganz dringend?

The Last of Us. Oder: Wie viele Zombies darf ich töten, um ein Wunderkind zu schützen?

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Ein mittelalter, deprimierter Einzelgänger und eine altklug, aufmüpfige 14 Jährige fahren mit einem Pick-up Truck den Highway entlang. Sie hören eine Kassette von Hank Williams, während brüchige Betonbauten an ihnen vorbei ziehen. Moos überdeckt Zerstörung und die Reste der Zivilisation. Der wohl schönste post-apokalyptische Roadtrip der Seriengeschichte.

PopcornCulture ist wieder einmal am Zahn der Zeit, am Puls des Serien Streamings und hat es sich nicht nehmen lassen über den aktuellen Serien Hit The Last of Us zu sprechen. Die 1. Staffel der bereits jetzt meistgesehensten HBO Serie zu dem 2013 erschienen Computerspiel wurde gerade mit einem fulminanten Staffelfinale abgeschlossen, eine zweite Staffel ist bereits angekündigt. Die Kritiker überschlagen sich mit positiven Rezensionen und sogar die Game Fans sind von der Umsetzung des Spiels mehr als angetan.

Jay, Manu und Janna packen in dieser PopcornCulture Folge die ganz grossen Themen aus. Wie können wir in einer post-apokalyptischen Welt zwischenmenschliche Beziehungen gestalten? Wie viele Menschen resp. Zombies darf ich töten, um den einen Menschen zu schützen, den ich liebe? Wo verläuft die Linie zwischen Recht und Gerechtigkeit? Und wie definiert sich Menschlichkeit, wenn jeder sich selbst der Nächste sein muss?

Derry Girls. Oder: Coming-of-Age zwischen politischer Krise und Katholizismus

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Nordirland in den 90ern, eine Katholische Mädchenschule, 4 pubertierende Mädchen und ein Engländer. Dazu viel Popmusik und die politischen Grabenkämpfe zwischen Protestanten und Katholiken in der Grenzstadt Derry. Das ist die Welt, in welche wir in dieser PopcornCulture Folge eintauchen. Jay, Manuel und Janna sprechen über Freundschaften, das Ringen mit der eigenen Identität und das Aufwachsen mit Religion.

Die kurzweilige Coming-of-Age Sitcom von Lisa McGee, die in 3 Staffeln bei Netflix zu finden ist, dreht sich um Erin, Orla, Michelle, Clare und James, die sich in ihren jugendlichen Selbstfindungsphasen immer wieder in skurrile, exponierte und peinliche Situationen katapultieren. Dabei wollen sie eigentlich nur möglichst schnell erwachsen werden.

Jay erfreut sich an der "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" Mentalität der Serie und den existentiellen und doch pubertären Problemen der Mädchen. Manuel fragt sich, wie persönlicher Glaube einen positiven Einfluss in der Jugendzeit haben kann (in der Serie zumindest nicht wirklich) und feiert gleichermassen die bitterböse katholische Schulleitung Sister Michael. Für Janna verwebt sich in der Serie persönliche Religiösität mit politischer Zeitgeschichte und der Pubertät der Mädchen.

Über diesen Podcast

Serien auf Netflix und Co. haben enorme Popularität und prägen ganze Generationen. In Serien werden Charakteren über viele Episoden und Staffeln hinweg entwickelt, und in den Narrativen spiegeln sich gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Grundfragen. Viele Sehnsüchte, Träume, ungeschriebenen Gesetze, Werte und Zweifel unserer Zeit lassen sich an Netflix-Serien schärfer und zeitnäher ablesen als in mancher soziologischer Literatur.

Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.

von und mit Manuel Schmid

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