Popcorn Culture: ein RefLab-Podcast

Popcorn Culture: ein RefLab-Podcast

Liberame. Oder: Wann ist das Boot voll?

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Liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung: Wir wagen uns an ein Drama, das uns nicht unberührt lässt. PopcornCulture ist dieses Mal in der ZDF Mediathek unterwegs und hat sich der deutschen Miniserie «Liberame» angenommen, die durch eine intensive Atmosphäre und herausragende Schauspieler*innen im Gedächtnis bleibt.

Eine Segelyacht auf dem Mittelmeer, fünf Hamburger Freunde, die auf unterschiedlichste Art und Weise miteinander verbandelt sind und eigentlich nur ihr Leben geniessen wollen. Ein bisschen schwimmen, in der Sonne liegen und Bier trinken. Ein Boot mit 35 Geflüchteten unterschiedlichster Nationalitäten mit einem defekten Motor, der sie in Seenot bringt. Dass die Deutschen nun auf dieses Boot treffen, passt so gar nicht in ihren Urlaubsplan. Also was tun?

«Liberame» beschäftigt sich in 6 Folgen à 45 Minuten mit der ewigen Frage nach dem richtigen Handeln. Dabei ist die Serie viel mehr ein Gleichnis für den Umgang mit der sogenannten Flüchtlingskrise als eine Geschichte von persönlichen Schicksalen, die sich auf dem Mittelmeer kreuzen.

Die Frage «Was soll ich tun?» bleibt in der Serie unbeantwortet. Denn egal wer was tut, irgendwer macht sich immer schuldig. Zumindest bleibt dieses unbestimmte Gefühl zurück. Umso besser, dass wir darüber reden können. Im Blick darauf bewundert Manu Personen, die ohne zu zögern Menschen bei sich aufgenommen haben. Jay stellt die Frage von wem oder was wir eigentlich erlöst werden müssen und Janna fragt sich, wie viel sie bereit wäre von ihrem Wohlstand aufzugeben.

Shrinking. Oder: Eine Serie für einen Therapiebesuch.

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Jetzt wirds persönlich, liebe Freund:innen der Streaming Kuktur. PopcornCulture war beim Seelenklemper, auf Englisch Shrink. Und damit sind wir auch schon bei dem Thema dieser Folge. Shrinking, die neue Dramedy Sitcom von AppleTV, führt uns geradewegs auf die klischeebehaftete ominöse Couch und will mit uns über Gefühle sprechen. Aber nicht über unsere.

Erzählt wird die Geschichte  des Therapeuten Jimmy, gespielt von Jason Segel. Nachdem seine Frau verstorben ist, müsste sich dieser eigentlich mit seinen eigenen Gefühlen auseinandersetzen. Stattdessen beschliesst er lieber seinen Patient:innen zu sagen, was sie tun sollen, damit es ihnen besser geht. Und zwar mit mitunter zweifelhaften und unorthodoxen Methoden. Und zum Unmut seiner Kolleg:innen (gespielt von Harrison Ford und Jessica Williams) und Freunde.

Ihr merkt, es geht um Menschen, ihre Probleme und ihre Liebsten. Dabei fragt sich Manuel, ob der Therapiebesuch nicht mittlerweile zum guten Ton gehört. Jay ist irritiert von der Inszenierung psychischer Krankheiten auf Social Media und Janna stellt fest, dass Menschen wohl nicht umhin kommen, sich in das Leben ihrer Liebsten einzumischen.

Marvel's Thor – oder: Warum kommen wir nicht ohne Helden aus?

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Freunde der Popkultur, heute wird's so richtig nerdig: Manuel unterhält sich mit dem Slam-Poeten, Journalisten, Politiker und ultimativen Marvel-Enthusiasten Etrit Hasler über eine der wichtigsten Figuren im Marvel Universum: Thor. Der blonde, muskelbepackte Hühne verkörpert einen Gott aus dem germanischen Pantheon und kämpft sich in den inzwischen vier Thor-Filmen (und natürlich auch in der Avengers-Quadrologie) durch Unmengen an Feinden, Monstern und Endgegnern. Dabei macht er nicht immer die beste Figur: besonders in den von Taika Waititi produzierten Filmen wird Thor auch ironisch gebrochen gezeigt und zuweilen sogar lächerlich gemacht. Nichtsdestotrotz lässt sich an der modernen Thor-Saga die ungebrochene Sehnsucht unserer Zeit nach Heldenfiguren ablesen – wie sie dann auch im realen Leben durch übergrosse Figuren wie Greta Thunberg oder Wolodimir Selenski gestillt wird. Warum kommen wir auch in einer sogenannten «postheroischen» Gesellschaft nicht von den Held:innen los – und welche Art von Held:innen bräuchte unsere Zeit ganz dringend?

The Last of Us. Oder: Wie viele Zombies darf ich töten, um ein Wunderkind zu schützen?

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Ein mittelalter, deprimierter Einzelgänger und eine altklug, aufmüpfige 14 Jährige fahren mit einem Pick-up Truck den Highway entlang. Sie hören eine Kassette von Hank Williams, während brüchige Betonbauten an ihnen vorbei ziehen. Moos überdeckt Zerstörung und die Reste der Zivilisation. Der wohl schönste post-apokalyptische Roadtrip der Seriengeschichte.

PopcornCulture ist wieder einmal am Zahn der Zeit, am Puls des Serien Streamings und hat es sich nicht nehmen lassen über den aktuellen Serien Hit The Last of Us zu sprechen. Die 1. Staffel der bereits jetzt meistgesehensten HBO Serie zu dem 2013 erschienen Computerspiel wurde gerade mit einem fulminanten Staffelfinale abgeschlossen, eine zweite Staffel ist bereits angekündigt. Die Kritiker überschlagen sich mit positiven Rezensionen und sogar die Game Fans sind von der Umsetzung des Spiels mehr als angetan.

Jay, Manu und Janna packen in dieser PopcornCulture Folge die ganz grossen Themen aus. Wie können wir in einer post-apokalyptischen Welt zwischenmenschliche Beziehungen gestalten? Wie viele Menschen resp. Zombies darf ich töten, um den einen Menschen zu schützen, den ich liebe? Wo verläuft die Linie zwischen Recht und Gerechtigkeit? Und wie definiert sich Menschlichkeit, wenn jeder sich selbst der Nächste sein muss?

Derry Girls. Oder: Coming-of-Age zwischen politischer Krise und Katholizismus

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Nordirland in den 90ern, eine Katholische Mädchenschule, 4 pubertierende Mädchen und ein Engländer. Dazu viel Popmusik und die politischen Grabenkämpfe zwischen Protestanten und Katholiken in der Grenzstadt Derry. Das ist die Welt, in welche wir in dieser PopcornCulture Folge eintauchen. Jay, Manuel und Janna sprechen über Freundschaften, das Ringen mit der eigenen Identität und das Aufwachsen mit Religion.

Die kurzweilige Coming-of-Age Sitcom von Lisa McGee, die in 3 Staffeln bei Netflix zu finden ist, dreht sich um Erin, Orla, Michelle, Clare und James, die sich in ihren jugendlichen Selbstfindungsphasen immer wieder in skurrile, exponierte und peinliche Situationen katapultieren. Dabei wollen sie eigentlich nur möglichst schnell erwachsen werden.

Jay erfreut sich an der "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" Mentalität der Serie und den existentiellen und doch pubertären Problemen der Mädchen. Manuel fragt sich, wie persönlicher Glaube einen positiven Einfluss in der Jugendzeit haben kann (in der Serie zumindest nicht wirklich) und feiert gleichermassen die bitterböse katholische Schulleitung Sister Michael. Für Janna verwebt sich in der Serie persönliche Religiösität mit politischer Zeitgeschichte und der Pubertät der Mädchen.

Avatar. Oder: Wie man Filme macht, die überwältigen, aber nicht inspirieren.

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Wir mussten einfach darüber reden: Der kanadische Erfolgs-Regisseur James Cameron hat mit dem lange erwarteten zweiten Teil der «Avatar»-Saga noch einmal (und diesmal wortwörtlich) hohe Wellen geworfen: Nachdem der erste Teil dieser Reihe seit 2009 die Liste der finanziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten anführt (mit knapp 3 Milliarden Umsatz), ist auch «Avatar – The Way of the Water» auf bestem Weg in die kommerzielle Top Ten.
Jakob «Jay» Friedrichs, Janna Horstmann und Manuel Schmid diskutieren über das technisch überwältigende Werk, das sie aber doch irritiert und irgendwie leer zurücklässt. Die Themen Umweltschutz und Klimawandel stehen im Zentrum des Films, dazu kommen Fragen der Integration des Fremden und der spirituellen Verbindung mit der Natur. Für zukunftsfähige Lösungen lässt das schwarzweisse Narrativ von Avatar aber keinen Raum – trotz 3D bleibt der Film darum eigenartig flach. Jay vermisst trotz allem virtuellen Bombast eingängige Bilder, Janna stösst sich am bürgerlich-patriarchalen Rollenbild der Protagonisten, und Manuel wäre am liebsten aus dem Kino gelaufen, bevor die Menschen kommen und das wunderschöne Fantasie-Idyll zerstören…

Im Westen nichts Neues… und die Frage nach dem Reiz von Kriegsfilmen

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Eine Weihnachtsfolge von PopcornCulture… oder auch nicht: Manuel und Jay sprechen heute über die Neuverfilmung von «Im Westen nichts Neues», und darüber hinaus über das Genre der Kriegsfilme überhaupt. Sie erarbeiten eine Typologie der Kriegsfilme von der Kriegspropaganda bis zum Antikriegsfilm – und sie diskutieren über die Frage, warum auch unbestritten gewaltverherrlichende Filme so ungeheuren Spass machen können.
Zugleich hat das Thema auch einen erschreckend realen aktuellen Kontext, da es Menschen in unserer Nähe gibt, die diese Weihnachten in Kriegszuständen erleben werden – und für die einstürzende Häuser und brennende Hütten keine Freizeitunterhaltung, sondern bitterer Ernst sind. Wie passt in diese Welt ein Weihnachtsfest, das sich an den Zuspruch der Engel erinnert: «Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen»?

Rings of Power und House of the Dragon zum Zweiten: Eine Crossover-Folge mit «Cobains Erben»!

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Leute, das gab's noch nie: PopcornCulture hat sich für diese Folge mit dem Podcast «Cobains Erben» vereint! Herausgekommen ist eine (für PopcornCulture-Verhältnisse) monsterlange und superspannende Folge, in der sich wenigstens einer der Gesprächsteilnehmer als totaler Tolkien-Nerd outet… Aber der Reihe nach:

Manuel, Jay und Gofi nehmen sich noch einmal die beiden Fantasy-Schwergewichte vor, die vor Kurzem als TV-Serien gemeinsam an den Start gegangen sind. Es handelt sich um die Prequels der Sagas «Der Herr der Ringe» und «Game of Thrones», die beide in ihrer Bedeutung für das Genre nicht überschätzt werden können. Die Fans waren gespannt: Welche Serie wird überzeugen, welche enttäuschen? Dabei sind die Voraussetzungen für die Macher sehr unterschiedlich: Während die Ereignisse aus Westeros den meisten noch unbekannt sind, kennen Tolkien-Fans die Ereignisse aus Mittelerde schon seit vielen Jahrzehnten.
Beide Staffeln sind abgeschlossen, wir haben alle Folgen gesehen und diskutieren darüber. Was hat uns gefallen? Was eher nicht? Worin unterscheiden sich Westeros und Mittelerde? Und wie treu waren die «Rings of Power»-Macher der Vorlage Tolkiens? Wir wollen aber auch wissen, ob Religion in den Geschichten eine Rolle spielt, und wenn ja, welche das ist.

Achtung: Um Euch vor Spoilern zu schützen, haben wir Spoiler-Warner eingebaut. Leichte Spoiler werden mit einer Clownshupe angekündigt, schwere genregerecht mit einem Kriegshorn.

… und wer dieses Podcast-Crossover zum Anlass nehmen will, auch mal bei meinen Freunden Jay und Gofi reinzuhören: Hier geht's zu «Cobains Erben»: https://cobainserben.de!

The Rings of Power (… und House of the Dragon)

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PopcornCulture is back! Nach einer (zu) langen Pause tauchen wir in dieser Folge in die brandneue Serie «The Rings of Power» ein. Manuel und Jakob «Jay» Friedrichs unterhalten sich über das Milliardenprojekt von Amazon, das die Vorgeschichte der «Herr der Ringe»-Saga erzählt und am Erfolg der legendären Peter-Jackson-Trilogie anknüpfen will. Elben, Zwerge, Hobbits (hier «Haarfüsse» genannt), Zauberer und Sauron: Alle sind sie wieder da, und sie initiieren den Nostalgie-Modus für alle Tolkien-Fans.
Das Gespräch über diese Monsterproduktion führt Jay und Manuel von der unsäglichen Wokeness-Debatte (dürfen Elben auch schwarz sein?) über die Frage, welches Weltbild eigentlich hinter der Tolkien-Welt steckt – und worin die Unterschiede zur fast zeitgleich gestarteten Game-of-Thrones-Nachfolgerserie «House of the Dragon» bestehen.
Zu welchem Team zählst du: Zur unverkennbar christlichen Welt J.R.R. Tolkiens, mit klaren Grenzen zwischen gut und böse und einer Hoffnung auf Schönheit und Erlösung, die alles überstrahlt – oder zur nietzscheanischen Welt von George R.R. Martin, mit unberechenbaren Charakteren, die sich im nackten Kampf der Mächte aufreiben?
Jay bietet zum Schluss jedenfalls eine faszinierende Deutung des christlichen Glaubens auf dem Hintergrund dieser Fantasy-Welten…

Über diesen Podcast

Serien auf Netflix und Co. haben enorme Popularität und prägen ganze Generationen. In Serien werden Charakteren über viele Episoden und Staffeln hinweg entwickelt, und in den Narrativen spiegeln sich gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Grundfragen. Viele Sehnsüchte, Träume, ungeschriebenen Gesetze, Werte und Zweifel unserer Zeit lassen sich an Netflix-Serien schärfer und zeitnäher ablesen als in mancher soziologischer Literatur.

Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.

von und mit Manuel Schmid

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