Midnight Mass. Oder: Wie radikalisiert sich Religion?
Jay ist Feuer und Flamme für diese Serie (für alle, die sie gesehen haben: pun intended…), und er hat Manuel und Janna wenigstens teilweise angesteckt: «Midnight Mass» ist eine unglaublich dichte Serie, die menschliche und religiöse Abgründe auslotet und Themen wie Schuld, Vergebung, Leid und Glauben verhandelt. Es ist aber zugleich eine Serie, in der es Horror-mässig ordentlich zur Sache geht (wer kein Blut sehen kann, sollte sich eher fernhalten...). Der Regisseur Mike Flanagan bringt diese Motive meisterhaft zusammen und hat ein Werk in 7 Episoden geschaffen, in dem der christliche Glaube eine zentrale Rolle spielt:
Der junge, charismatische Priester Father Paul Hill beginnt seine Arbeit auf der beschaulichen Insel Crockett Island, als plötzlich eigenartige Dinge geschehen. Der Strand füllt sich mit toten Katzen und eine unheimliche Gestalt treibt sich auf der Insel herum – aber auch wundersame Dinge wie Heilungen und Verjüngungen ereignen sich. Die abgeschiedene und niedergeschlagene Bevölkerung der Insel erlebt eine geistliche Erweckung, während die Zuschauer der Serie immer deutlicher spüren, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu und hergeht...
Janna, Jay und Manuel erschliessen die Serie in einem langen (!) Gespräch und gehen dann besonders der Frage nach, welche «Zutaten» denn nötig sind, um eine gesunde religiöse Gemeinschaft immer mehr zu radikalisieren. Dass sich dabei für das normale Leben einiges lernen lässt, versteht sich von selbst...
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